Als Ushma in den Mitte-Siebziger-Jahren nach Willisau kam, trug sie lange Haare und wehende Kleider, alle in „Orange“. Der Name Ushma zeugt noch von dieser Zeit bei Bhagwan. Ältere Willisauer mögen sich wohl daran erinnern. In dieser Aufmachung unterrichtete Ushma Sprachen an der Willisauer Berufsschule, zuerst als Stellvertreterin von Hans Höltschi, später in einem halben Pensum. Sie zog von ihrer geliebten Studienstadt Fribourg ins Luzerner Hinterland und blieb dort hängen. Ein Glück, wie sie nach und nach erkannte.
Nach einigen Jahren nahm die Musik überhand, und Ushma unterrichtete Violine an verschiedenen Musikschulen, natürlich auch in Willisau. Violine hatte sie fast schon immer gespielt, auch mal einige Zeit in einer Popgruppe und dann in einer Jazzgruppe. Das war in jungen Jahren.
Ushma arbeitete immer auch mit Ensembles, und vor 25 Jahren gründete sie zusammen mit dem Cellolehrer Stefano Zoller das Jugendstreichorchester Luzerner Landschaft (JSOLL), wofür sie 2010 den Kulturpreis der Stadt Willisau bekam.
Als Jugendliche bekam Ushma nach der Blockflöte auch Klavierunterricht bei ihrem Vater. So konnte sie später ihre Schüler auf dem Klavier begleiten oder auf dem Virginal (Bild), welches auch in den Berlingo passte und in jedes Musiklager des JSOLL mitgenommen wurde, nebst Flyer und Gepäck.
Nun ist Ushma schon seit bald neun Jahren pensioniert. Sie spielt mehr Geige als in der Zeit des Unterrichtens, unter anderem im Seniorenorchester Luzern. Auch im Orchester Malters macht sie immer wieder mal mit. Streicher dürfen wieder ein wenig proben, mit Masken!
Weitere Hobbies von Ushma sind Sprachen. Sie versuchte gar mehrere Jahre, Chinesisch zu lernen. Schwierig!
Auch schreibt sie gerne Kurzgeschichten.
Ushma Agnes Baumeler (73) war eine der ersten, die in Willisau mit einem Flyer herumradelte. Der Flyer passte in ihren Berlingo und wurde überall mitgenommen. Sie hievte ihn selbst in das Auto. In letzter Zeit wurden Stop and Go mit dem Flyer immer schwieriger. So entschied sich Ushma für den Kauf eines Easy Riders, ein Sessel-Dreirad mit Akku. Zum Hieven braucht sie jetzt wohl einen starken Mann…
Das Bild zeigt Ushma bei einer der ersten Fahrten ins Städtli. Natürlich kann man auf dem Easy Rider nicht wirklich geigen, aber die Idee dieses Bildes bot sich an: Vor langer Zeit liess Ushma ein fünfjähriges Kind bei einer Strassenmusik auf einem Pony reiten und dazu seine ersten Stückli spielen.
Wie Urs Mahnig anlässlich der Laudatio bei der Übergabe des Kuturpreises meinte:“ Wenn es Ushma nicht gäbe, müsste man sie erfinden!“ Ich schätze Ushma außerordentlich, sei es im Seniorenorchester oder als geistreiche Kollegin auf Reisen und überhaupt! Ein ganz besonderes Talent entwickelt Ushma, wenn es um’s Suchen plötzlich verschwundener Gegenstände geht, welche sich dann schwarz und schweigend meistens dort befinden, wo sie eigentlich immer sind. Die Welt wäre so um einiges trister, wenn es Ushma nicht gäbe. Dank für ihr Engagement hier und dort!
Liebe Ushma
Ein wunderbarer Lebenslauf mit vielen interessanten Facetten. Erweitere dein Leben weiterhin mit farbigen und originellen Ereignissen.
Dazu wünsche ich dir alles Gute.
Liebe Agnes Ushma
Welch tolle Überraschung, welch grossartiger Genuss, am vergangenen ‚Persönlich‘-Sonntagmorgen den sprudelnden, kurzweiligen Lebensgeschichten einer ehemaligen Klassenkameradin (PS Mariahilf Luzern, Kl’lehrer Hans Brunner) zuzuhören! – Nachdem ich dich etwas gegoogelt habe, stelle ich fest: Das sind sie wieder, diese wachen Augen; da ist immer noch diese unbändige Neugier aufs Leben! – Ich wünsche dir von Herzen, dass du noch lange ‚am Puls‘ bleiben darfst!
Viele liebe Grüsse, Sieglind
Sehr geehrte Frau Baumeler
Ich habe ihre Bankkarte gefunden
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