WILLIPIX-45: GABRIELA HUEGLI

Die gebürtige Bernerin Gabriela Hügli – aus Bethlehem, westlich der Bundeshauptstadt – hat es vor gut 17 Jahren nach Willisau verschlagen. Der Liebe wegen. Sofort fühlte sie sich im «fernen» Willisau sehr heimisch. Ihr herzhaftes Lachen und der unverkennbare Dialekt – der Gottseidank bis heute geblieben ist – sind ihre Markenzeichen. Sie geht nicht «einkaufen» – sie geht «kömmerle». Sie geht nicht «lädele» – sie geht «gängele». Sie geht sich nicht «ausruhen» – sie geht «löie».

Gabriela wusste bereits im Kindergarten, dass sie «Krankenschwester» werden will. Mit einem kleinen Umweg über den Verkauf, übt sie heute ihren Traumberuf in der Pflege bei den Betagten mit viel Fachwissen und Freude aus. Und natürlich kommt das «Bärner Meitschi» – 155 cm klein – mit ihrer echten lockigen Haarpracht, ihrem Schalk in den Augen und ihrer fröhlichen Lebensweise bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr gut an.

Wenn sie nicht gerade auf ihrer grossen Terrasse am Kirschen naschen ist, trifft man Gabriela oft am Chillen in ihrer Hängematte mit ihren beiden Katzen Tranquillo und Barnetta an. Die beiden Vierbeiner wollten partout nicht mit aufs Bild. Zu sehr waren sie mit «Little» Ben, dem putzigen Hündchen vom Fotografen-Ehepaar beschäftigt. Beim Entspannen und Abhängen wird Buch für Buch verschlungen – Krimis sind ihr liebstes Genre. So die Werke der in Egolzwil lebenden Monika Mansour oder «Giftnapf», «Eiger, Mord und Jungfrau» von Paul Widmer. Speziell angetan aber haben es ihr die Krimis des in Schottland geborenen Martin Walker «Bruno – Chef de Police», welche in der französischen Provinz Périgord spielen. Inzwischen sind es über ein Dutzend.

Mit ihrem charmanten Lächeln ist Gabriela die geborene Gastgeberin. Gerne verwöhnt sie ihre Gäste mit Speis und Trank. Legendär dabei ihre zur vorgerückten Stunde gereichten Carajillos, eine flammende Mischung aus Espresso und Brandy. Dieses süffige Getränk wird in ihrem Bekanntenkreis liebevoll «Lichterlöschen» genannt.

Oft sieht man sie auch stricken, nähen oder häkeln. Jüngstens hat sie sich marokkanische Häkelnadeln besorgt. Wenn sie während einer EM oder WM mit Lebenspartner «Stäffe» wieder mal auswärts bei Bekannten Fussballspiele anschauen «muss», ist garantiert ihre «Höglete» mit von der Partie. Der neuste Hit: Kakteen häkeln. Anscheinend sind die weit über 100 echten Kakteen auf ihrer Terrasse noch nicht genug. Auch Gesellschaftsspiele liegen ihr besonders. So zum Beispiel trifft man sie monatlich in einem der Willisauer Restaurant am Dog spielen an. Hier kann sie so richtig ihre fiese Ader ausleben.

Ab und zu packt sie das Reisefieber. So standen schon Kuba, Kirgisien oder die Hurtigroute, welche der norwegischen Küste entlang bis hinauf an die russische Grenze führt, auf dem Programm. Gerne reist sie auch mit dem Zug per Interrail quer durch Europa. In den sogenannten «Würfelferien» – das nächste Ziel wird jeweils aus sechs Destinationen herausgewürfelt – weisst du nicht, ob es dich nach Portugal, Griechenland oder Finnland verschlägt. So führten die ersten Würfelferien nach Italien, Slowenien, Kroatien, weiter via Österreich, Deutschland nach Tschechien und Polen. Bevor es wieder nach Hause ging, landete Gabriela im ungarischen Budapest. Natürlich mit im Gepäck: ihre Strick- und Häkel-Utensilien.